TG Schildesche – TuS Brake II 20:39 (9:18). Um einen markigen Spruch ist TG-Coach David Battré nie verlegen: „Unsere Abwehr stand wie ein Spalier zur Konfirmation“, motzte er über die dritte Niederlage im dritten Derby. 39 Gegentore machten den Coach fassungslos. „Wir haben einfachste 1:1-Situationen verloren und hatten nie Zugriff aufs Spiel.“ Brake war nach der Niederlage aus dem Hinspiel gewarnt. „Wir waren auf die 5:1-Deckung eingestellt. Aber der TG fehlten auch ein paar wichtige Spieler“, sagte Brake-Coach Lukas Tiemann. TG: Stirken, Mitecki (je 4), Wolf (3), Göldner (3/1), Bender (2), Tohermes (2/1), Hellbusch, Kampmann (je 1). Brake: Benker (11/1), Ostermann (8), Lorge (5), Schröder (4/1), Hütker, Rolf (je 3), Konrad (2), Dopheide, Strüßmann, Lause (je 1).
Quelle: NW Bielefeld
Spielbericht von Kevin Göldner:
Leider zeigten wir auch im dritten Derby in Folge eine desolate Leistung und verloren so gegen den TuS Brake 2, obwohl wir das Hinspiel noch gewannen, mit 20:39. Dabei waren wir den Brakern in allen Belangen unterlegen.
Konnten wir uns im bisherigen Verlauf der Saison immer auf unsere sichere Abwehr verlassen, war sie in diesem Spiel wie schon gegen Jöllenbeck eher ein Schweizer Käse. Der Unterschied: Wir waren fast vollständig. Es wurde viel zu wenig verschoben und insbesondere wurde aus dem Verschieben kein Unterstützen. Immer wieder wurden wir so in 1gegen1-Situationen gezwungen, die wir dann zu hauf verloren, weil wir einen sehr großen Raum zu decken hatten und uns individuell auch noch schlecht anstellten. So kam es immer wieder zu Durchbrüchen oder es konnte ein freier Spieler angespielt werden. Verschlimmert wurde diese Situation noch dadurch, dass wir auch aus der Distanz reihenweise Treffer kassierten und der vermeintliche Abwehrverband noch weiter auseinander gezogen wurde.
Auch im Angriff präsentierten wir uns ziemlich schwach. Während die Gäste immer wieder auf die Lücke gingen, dabei selbst torgefährlich waren und dann situationsbedingt eine Entscheidung trafen, lief unser Angriff eher so ab: Jeder nahm sich bereits vor der Ballannahme eine Handlung vor. Dies sah man im gesamten Bewegungsablauf und so wussten auch unsere Gegner, ob jemand in Aktion treten wollte oder nicht. Dies führte zu einer extremen Ungefährlichkeit und Ausrechenbarkeit. Außerdem spielten wir deshalb quasi wie mit Scheuklappen. Besonders schade ist dies deshalb, weil wir immer dann, wenn wir diese Attitude ablegten zu guten Chancen kamen.
Insgesamt präsentierten wir uns gegen die starken Gäste wie schon in den beiden Derbys zuvor sehr schwach. Unser Ziel uns durch 3 Derbysiege oben festzusetzen haben wir grandios verfehlt. Die Osterpause kommt daher für uns zu einem sehr guten Zeitpunkt. Wir müssen nun sehen, dass wir aus dieser Schwächephase herauskommen und dann endlich wieder punkten, um zu verhindern, dass wir noch in die untere Tabellenhälfte abrutschen. Gute Voraussetzungen bringen wir dafür jedenfalls mit: Die Trainingsbeteiligung und der Einsatz sind trotz dieser Leistungen sehr gut.