Gold und Silber für die WTB-Auswahl-Teams
Während bei der Turn-WM in Antwerpen die Gerätefinals ausgetragen wurden, kämpfte man parallel im niedersächsischen Einbeck ebenfalls um Pokale und Medaillen:
Beim Bundespokal der Seniorinnen und Senioren.
Zu diesem Wettkampf schickt jeder Landesturnverband seine stärksten Athleten und Athletinnen. Diesmal wurden gleich zwei Schildescher Turnerinnen in die Mannschaft Altersklasse 40+ des Westfälischen Turnerbundes (WTB) berufen: Saskia Kilian und Dodi Kallabis-Sieveke.
Zusammen mit Nora Elisabeth Beckmann von der SpVg Heepen, Mareike Fleischer und Annika Hunger vom VFL Kamen und Silvie Wentzell vom VTB Siegen stellten sie sich der Konkurrenz aus neun weiteren Turnverbänden.
Gestartet wurde am Sprungtisch, an dem Dodi Kallabis-Sieveke einen sauberen Drehsprung und Saskia Kilian einen Handstandüberschlag zeigten. Silvie Wentzell erhielt für ihren gebückten Tsukahara sogar die Tageshöchstnote an diesem Gerät.
Bestens gelaunt ging es am Stufenbarren weiter: Hier konnte u.a. Nora Elisabeth Beckmann beweisen, was auch mit über 40 Jahren an diesem Gerät noch möglich ist.
Das dritte Gerät, die Bank, löst ab der Altersklasse 40 den Schwebebalken ab. Saskia, Nora und Mareike Fleischer erlaubten sich keine Wackler bei Rad, Rondat und freier Rolle. Silvie Wentzell begeisterte das Publikum mit ihren Salti sowohl beim Angang, auf dem Balken und beim Abgang und erhielt dafür mit 15,15 Punkten die höchste Note von allen Übungen und Geräten.
Als letzte Disziplin stand nun noch der Boden auf dem Plan, an dem Dodi zum ersten Mal ihre nagelneue Kür präsentierte. Auch wenn der Salto vorwärts nicht so ganz gelang, kam die Präsentation beim Publikum super an. Mareike Fleischer steuerte hier mit 14,55 Punkten die meisten Punkte für das Mannschaftskonto bei.
Bei der Siegerehrung wurde es spannend, da Moderator Manfred Knigge die Plätze von hinten verkündete. Mit 163,70 Punkten nahmen die WTB-Damen überglücklich und mit Freudentränen in den Augen den Gold-Pokal entgegen und ließen die anderen neun Landesturnverbände deutlich hinter sich. Am Abend wurde der Bundespokal-Sieg ausgiebigst auf der Turner-Party gefeiert.
Am nächsten Morgen ging es früh wieder in die Turnhalle. Die jüngsten Senioren-Turnerinnen, die Altersklasse 30+, wollten schließlich auch noch ihren Meister finden. 14 Mannschaften aus 13 Turnverbänden waren gekommen. Der WTB nominierte wie auch schon im letzten Jahr unsere Pia Niehaus für das Team.
Zusammen mit den Zwillingen Anna und Katharina Schalk vom TuS Wüllen, Lisa Müller (TV Lengerich), Miriam Schwartzen (SpVg Heepen) und Helen Müller (TSV 1887 Schloß Neuhaus) lag der Kurs auf Titelverteidigung. Letztes Jahr ging nämlich der Pokal nach Westfalen.
Am Boden beginnend gab es für Pia Niehaus leider ein technisches Problem: Ihre Kürmusik blieb an einer Stelle hängen und so trug das Publikum die Schildskerin mit rhythmischem Klatschen durch ihre Übung, die mit einer tollen Choreographie und einer in den Stand gestellten halben Schraube dankte.
Am Sprungtisch leisteten sich die WTB-Girls ebenfalls keinen Fehler: Für das Teamergebnis steuerte Miriam Schwartzen mit 13,45 Punkten und nahezu fehlerfreier Ausführung ihres Yamashita mit halber Drehung die meisten Punkte bei.
Am Stufenbarren zeigten die Schalk-Twins aus Wüllen spektakuläre Flugteile und Riesenfelgen.
Als letztes Gerät stand noch der Schwebebalken an: Hier erzielte Pia mit einer sauberen Übung ohne Wackler die zweithöchste Mannschaftswertung.
Nun hieß es warten, ob die sehr guten Darbietungen für die Titelverteidigung gereicht haben. Einige Mannschaften waren erst im zweiten Durchgang an der Reihe und präsentierten ebenfalls anspruchsvolle Küren.
Am Ende belegte das Team den 2. Platz mit 159,15 Punkten, hinter den starken Rheinländerinnen (163,40). Mit dem Vizemeistertitel in der Tasche ging es anschließend glücklich und zufrieden zurück nach Ostwestfalen.
Noch im Auto wurde per Handy live die Weltmeister-Übung von Lukas Dauser verfolgt. Den Jubel über seine Goldmedaille hat man bestimmt auf der Autobahn gehört.
Das Fazit von Coach Maike Gräber (TG Schildesche), die beide Teams während der Wettkämpfe betreute: „Ich bin immer wieder fasziniert, auf welch hohem Niveau hier geturnt wird. Beide Mannschaften haben sich so gut wie keine Fehler erlaubt und die Stimmung in der Halle ist einfach großartig. Alle können mit ihren Leistungen mehr als zufrieden sein.“
Hier sind die Ergebnislisten: Seniorinnen 30+, Seniorinnen 40+